Freie Fahrt für Hamburgs Radler?

 

Seit Jahren will Hamburg sich zur Fahrradstadt mausern. Helfen soll dabei ein Netz sogenannter Velorouten, auf denen der Radverkehr komfortabel von draußen in die Innenstadt gelangt. Sie sind für alle Bezirke geplant, laufen zum Beispiel von der Feldstraße bis zum Neuen Pferdemarkt oder von der Hammer Landstraße bis zum Sievekingdamm. Schon im letzten Jahr sollten 14 dieser Routen fertig sein – bisher ist es keine. Warum funktioniert das nicht? DIE ZEIT sprach mit Kirsten Pfaue, Hamburgs Radverkehrskoordinatorin

 


 
Hat die Hansestadt sich nur übernommen – oder stimmt das mit der viel beschworenen Fahrradfreundlichkeit gar nicht?  
 
Infrastrukturmaßnahmen brauchen ihre Zeit. Fest steht: Seit Abschluss des aktuellen Koalitionsvertrags im April 2015 ist der Radverkehr in Hamburg ein Topthema. Hamburg wächst und steht vor großen Herausforderungen beim Klimaschutz, bei der Luftreinhaltung und Lärmreduzierung. Moderne Verkehrsplanung setzt deshalb auf das Fahrrad.
 
Wann sind die Routen denn endlich fertig?
 
Ziel ist, das Netz bis 2020 auszubauen. Bisher haben wir etwa 80 von insgesamt 280 Kilometern geschafft. Wir setzen dabei nicht nur auf Infrastruktur, sondern entwickeln in Hamburg »Radverkehr als System«: Wir planen hochwertige Abstellplätze an Bahnhöfen, zum Beispiel in der Saarlandstraße und in Poppenbüttel. Wir sorgen auch für einen optimierten Winterdienst, fördern das Stadtrad.
 
Trotzdem gibt es immer wieder Proteste. Gewerbetreibende fürchten, durch weniger Autoverkehr Kunden zu verlieren.
 
Ich sehe große Vorteile eines gesteigerten Radverkehrsanteils – gerade für den Einzelhandel. Radfahrer besuchen häufig Geschäfte vor Ort. Wichtig sind dort gute Abstellmöglichkeiten. Dann halten Radler oft an – das zahlt sich für das Gewerbe aus.

 

(Quelle: DIE ZEIT, Hamburg vom 11.03.2016)

 

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Kommentare: 1
  • #1

    Walddörferfahrradstrasse (Montag, 13 Juni 2016 22:19)

    RadfahrerInnen sind die besseren Kunden: Sie kommen häufiger, sind treuer und kaufen mehr als autofahrende Kunden. Dies besagt dieser Artikel:
    http://www.mittelbayerische.de/region/regensburg-stadt-nachrichten/studie-radfahrer-sind-bessere-kunden-21179-art1363675.html